Graduierungen können Prüfungen sein, wobei man einen Test bestehen muss – oder sie können verliehen werden von einer Autoritätsperson, die den betroffenen Menschen schon viele Jahre durch gemeinsame Arbeit kennt.
Passage vereint Prüfung und Verleihung
Im SEISHINKAI AIKIDO gehen wir mit den Passagen einen dritten Weg und vereinen die Vorzüge beider Lösungen. Für eine Passage können sich Aikidoka in gemeinsamer Absprache mit ihrem Lehrer wie auf eine Prüfung vorbereiten. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Die Passagiere können nicht durchfallen. Der neue Grad wird nämlich verliehen – aber nicht mehr vom Meister, sondern von der Übungsgemeinschaft.
Kyu-Passagen
Bei den Kyu-Passagen gibt es zwei Teile: Erstens den Kata-Teil (Abfragen von festgelegten Bewegungsmustern gemäß dem Seishinkai Passagenprogramm) und zweitens das „Boot“: Hier steht der Passagier in der Mitte und übt mit allen anwesenden und eingeladenen Aikidoka nacheinander. Es ist ein Teilen, Zurückgeben und Dankeschön sagen für die gemeinsame Vorbereitungszeit.
Dan-Passagen
Bei den Dan-Passagen ist das Erlebnis noch intensiver. Dort gibt es zwischen dem ersten Kata-Teil (zu dem noch Waffen hinzukommen) und dem Boot einen weiteren, darstellerischen Teil. Hier bekommt man im Schutz der Trainingsgemeinschaft die Möglichkeit zu zeigen, was einem im eigenen AIKIDO momentan wichtig ist.
Alle Kyu- und Dan-Passagen werden urkundlich dokumentiert und berechtigen zum Tragen des dem Grad entsprechenden farbigen Monsho (Wappen) auf dem Gürtel.
Alle Kyu- und Dan-Grade aus anderen Aikido-Organisationen werden anerkannt. Graduierungen sollen uns helfen zu erkennen, an welchem Ort des gemeinsamen Lebensweges wir uns befinden.