Die jährliche Mitgliederversammlung des Seishinkai Aikido e.V. ist neben den vereinsrechtlichen Formalitäten eine schöne Gelegenheit, auch das vergangene Jahr noch einmal zu betrachten.
Wie (fast) immer trafen sich die Mitglieder nach dem ersten Tag des Frühlingslehrgangs und hielten die Versammlung ab. Einen kleinen Einblick gibt das folgende Vorwort des Präsidenten. Der vollständige Jahresbericht 2022 ist weiter unten einsehbar.
Vorwort des Präsidenten
Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer des Seishinkai Aikido!
„Verband verbindet“ – so steht es auf den Einladungen zu den Zukunftsgesprächen des Seishinkai Aikido Verbands, die auch heute nach der Jahreshauptversammlung wieder stattfinden sollen.
Mindestens genauso richtig ist: „Aikido verbindet“ – und zwar weit über den rein organisatorischen Rahmen unseres Verbands hinaus. Das zeigt sich auf individueller Ebene, wenn unsere Mitglieder Aikido-Lehrgänge besuchen, wo sie Eindrücke sammeln und gleichzeitig hinterlassen. Genauso zeigt es sich auf kollektiver Ebene beispielsweise auf den vom SAV ausgerichteten Freundschaftslehrgängen, zu denen über die Jahre schon zahlreiche und unterschiedlichste Senseis aus Nah und Fern für inspirierenden Austausch gekommen sind.
Den Raum noch größer fühlend, sind wir als Aikidoka – als Menschen – natürlich mit der gesamten Welt verbunden. Denn auch wenn man Aikido rein zahlenmäßig als „Randsportart“ bezeichnen möchte (wobei wir natürlich wissen, dass es vielmehr eine Kunst als eine Sportart ist) und selbst wenn wir als SAV an diesem „Rand“ eine eher kleine Organisation darstellen, so sind wir doch durch unsere Mitglieder und unsere Verbindungen mittendrin in der „großen Welt“, mit all ihren Strömungen, Verwerfungen, Umbrüchen, Krisen und Kriegen.
Auch wenn unsere Generation nicht als erste mit solchen tiefgreifenden – neutral gesagt – Transformationen konfrontiert ist, bleibt trotzdem die Frage, wie man damit umgehen kann und soll. Es liegt in der Natur der Sache, dass eben kaum abschätzbar ist, wie sich die Dinge entwickeln. Genau wie wahrscheinlich auch die Raupe nicht weiß, dass sie als Schmetterling aufwachen wird, wenn sie ihre Transformation beginnt.
Die Gewissheit, dass alles gut werden wird, gibt es nun einmal nicht. Nur zu verständlich, wenn das zu Unsicherheit führen kann; dazu führen kann, dass man sich vielleicht zurückzieht. Ich bin überzeugt davon, dass Aikido gerade in solchen tranformativen Phasen ein sehr wertvoller Anker ist, um Stabilität (zurück) zu gewinnen, was wiederum zu mehr Zuversicht führen kann. Denn letztlich geht es ja in jedem Training genau darum: sich zu erden, zu zentrieren und gleichzeitig in die Ausdehnung zu gehen und Kontakt nicht nur zuzulassen sondern aktiv herzustellen.
Das sind Fertigkeiten, die sowohl jeder und jedem Einzelnen helfen können als auch unserem Verband als Ganzem. Denn auch der Seishinkai Aikido e.V. ist in einer (permanenten) Transformation. Heute präsentiert zum ersten Mal das neu gewählte Präsidium den Jahresbericht. Erdung und Zentriertheit waren zwei ganz wesentliche Themen im ersten Jahr unserer Verbandsarbeit.
[weiterlesen im vollständigen Jahresbericht 2022]Olaf Marshall
Präsident Seishinkai Aikido e.V.